Es geht los! Ein weiterer Anlauf für die Gründung eines deutschlandweit agierenden Dachverbandes für den Parkoursport im Lande. Dieser Eintrag gibt das Protokoll unseres ersten Treffens wieder. Anwesend bei diesem ersten Treffen waren 13 Personen aus 8 Städten

Tagesordnung

TOP 1 Vorstellungsrunde
TOP 2 Notwendigkeit und Ziele eines Verbands
TOP 3 Eure Themen
TOP 4 Arbeitsweise der Gruppe und erste Schritte
TOP 5 Nächste Termine\

Zu TOP 2
Es wird umrissen, wie die Initiative zur Gründung eines Dachverbandes entstanden ist. In vielen Bundesländern werden Parkourvereine i.d.R. Turnverbänden untergeordnet. So wurde auch der Parkour Erfurt e.V. nach der Gründung im Jahr 2018 dem TTV zugewiesen. Es entstand der Wunsch nach einer übergeordneten Organisation, welche die Interessen der Parkourszene besser und zielführender vertritt, als ein fachfremder Verband.

Der Parkour Erfurt e.V. und der Twio X e.V. sind seit Jahren eng vernetzt. Chris vom Parkour Erfurt e.V. äußerte den Wunsch, gemeinsam einen übergeordneten Verein und später einen Dachverband zu gründen. Zum ersten Treffen am 28.04.2022 wurden Vereine eingeladen, welche durch ihre Onlinepräsenz zu finden waren.

Aus Sicht der Vertreter des Parkour Erfurt e.V. und des Twio X e.V. soll ein Parkourverband vordergründig politisch aktiv werden und die Interessen und Bedürfnisse der Parkouszene in den offiziellen Strukturen des Sportes nach außen vertreten. Ein offizieller Verband könnte so z.B. reine Parkourvereine betreuen, welche einem Fachverband zugeordnet werden müssen.

Zu den Hauptaufgaben des Verbands sollen gehören:

Interessenvertretung nach außen:

  • Fördermittel einwerben
  • Politische Vertretung / Lobby
  • Zentraler Ansprechpartner in den Strukturen des Sports

Vertretung nach innen:

  • Vernetzung der Parkourszene
  • Förderung und Unterstützung von bestehenden Vereinen und losen Gruppen
  • Austausch von Expertise
    • Lehrgänge und Fortbildungen
    • Ausbildung von Trainierenden, perspektivisch mit Erwerb einer DOSB Lizenz
    • Organisation von Veranstaltungen (bspw. Jams)
    • Bündelung aller Angebote, Veranstaltungen, Ansprechpartner etc.

Rückfragen wurden bezüglich der Finanzierung des Verbands gestellt:

  • in erster Linie ist der Verband, wie auch ein Verein, ein gemeinnütziges Projekt und soll auch ein Gegengewicht zu kommerziellen Angeboten darstellen – der Verband soll die Interessen der Parkourszene vertreten und einzelne Vereine mit Expertise unterstützen
  • zudem können auch in einem e.V. Personen eingestellt werden, sollte der Umfang der Aufgaben das erfordern
  • symbolische Mitgliedsbeiträge können in der ersten Phase erhoben werden, je nach Größe und Mitgliederanzahl der Vereine

Weitere Rückfrage wurde bezüglich der Weiterbildung von Trainerinnen und Trainern gestellt:

  • in Erfurt und Leipzig sind bereits Konzepte erstellt worden
  • sinnvoll wäre eine Vernetzung mit Gruppen, die ebenfalls erste Trainerinnen und Trainer ausgebildet haben
  • auch die Zusammenarbeit mit kommerziellen Gruppen wie „ParkourONE“ supter, sollten die Gruppen für gemeinsame Projekte offen sein

Im Allgemeinen wurde der Gründung eines Verbands mit Interesse begegnet. Bei den Aufgaben und Zielen gibt es einen Konsens.

Zu TOP 3
Laut der Berichte der Teilnehmenden gab es bereits mehrere Anläufe, einen Dachverband zu gründen. Vor 5 Jahren wurde in Hamburg ein Treffen initiiert, welches als Resultat - statt der Gründung eines Verbands - eine engere Kooperation mit den Turnern befürwortete. Die Anwesenden sprechen sich stattdessen für eine Struktur aus, die aus der Mitte der Szene erwächst und nicht durch eine andere Sportart aufgesetzt wird.

Ein reiner Parkour-Verband würde den Wissenstransfer und die Kommunikation innerhalb der Parkourgruppen verbessern (Kommunikationsplattformen, Cloud). Neben den Berichten der eigenen Erfahrungen aus den letzten Jahren wurden weitere Fragen bezüglich der Kosten für die Mitgliedsvereine, die Voraussetzungen für das Gründen eines Dachverbandes und die Möglichkeiten Fördermittel zu erhalten, gestellt.

  • die Kosten hängen davon ab, welche Aufgaben der Verband tatsächlich übernehmen soll
  • in der Anfangsphase würden die Mitgliedsvereine voraussichtlich einen symbolischen Mitgliedsbeitrag in Abhängigkeit der Anzahl ihrer Mitglieder leisten (vgl. Stadt-/Landessportbund)
  • die Gründung eines Dachverbandes setzt die Gründung eines Landesverbandes voraus. Zu Beginn würde ein e.V. gegründet werden, welche als Mitglieder juristische Personen (e.V.) aufnimmt
  • die Beantragung der Fördermittel hängt von den eigentlichen Aufgaben und vom Satzungszweck ab. Ansonsten sind der Werdegang und das Prozedere wie in einem e.V.

zu TOP 4 und 5
Es wurde kurz umrissen, wie der Gründungsprozess weitergeht. Es wäre bis zum nächsten Treffen zu klären:

  • Wer will aktiv mitarbeiten, wer möchte mitmachen, wer informiert bleiben?
  • Wie können weitere Personen/Gruppen eingeladen werden?
  • Wann findet das nächste Treffen statt?
  • Wie wollen wir kommunizieren?
  • Möglichkeiten für ein Treffen in Person

Bereits jetzt wurde erklärt, dass aktuell keiner aus dem Verteiler genommen werden möchte. Die nächsten Einladungen gehen also vorerst weiter an alle. Für die aktive Vorbereitung (e.g. Satzung) der Gründung wurden Leipzig und Erfurt delegiert, Interessierte können sich gerne beteiligen.

Die Anwesenden wollten noch einmal im eigenen Kreis der bekannten Gruppen nach Interessierten und Ansprechpartner*innen suchen, die am nächsten Treffen teilnehmen möchten. Die offizielle Kommunikation wird über E-Mail stattfinden,

Das nächste Treffen wird als hybrides Treffen während der Jam in Erfurt (OpenAirfurt) zwischen dem 10. -12.06.2022 stattfinden. Ein genauer Tag / eine genaue Uhrzeit wird noch bekanntgegeben. Informationen zur OpenAirfurt sind zu finden unter: Open Airfurt

Zusätzliche weitere Jams wurden für potentielle Treffen und zur weiteren Vernetzung angesprochen:

  • Treffen in Plauen (Termin folgt)
  • Jam und Competition in Münster (23./24.07.2022)
  • X Dream Jam Leipzig (19.-21.08.2022)
  • Urban Gathering Berlin (27./28.08.2022)

Weitere Schritte werden in persönlichen Treffen besprochen.